
Podcast
Boris Radke, Enpal und die Machete im Strom-Dschungel
Darum geht's in unserer 82. Podcast-Folge „Monsters of Content Marketing“
Der Energiemarkt ist knallhart und wenn sich ein neuer Player da durchsetzen will, braucht er die nötige Aggressivität. Auch in der Kommunikation. Meint zumindest unser neues Monster Boris Radke. Schließlich sieht sich der Kommunikationschef des Energie-Herausforderers Enpal „brutaler Lobbyarbeit“ der fossilen Konkurrenz ausgesetzt. Ein Gespräch über laute Töne, Eigenheim-Influencer – und einen „Stromlord“ von Tokio Hotel.
Das Berliner Unternehmen installiert und vernetzt bei seinen gut 100.000 Kunden Solaranlagen, Wallboxen, Wärmepumpen. Gegründet 2017, hat Enpal, so sieht es zumindest Boris Radke, schon alle Stationen durchlaufen, die ein Start Up durchlaufen kann: Erst gehypt, dann gibt es erste Zweifel, dann „der kleine Lokale, der ein Problem mit dir hat“. Bis dahin müsse man superopportun sein, „und das waren wir. Wir sind auf alle Sachen opportunistisch drauf gesprungen“, sagt der Kommunikationschef in der neuen Ausgabe der „Monsters of Content Marketing“. Man habe gesendet, gesendet, gesendet. Heute sei man reifer und professioneller. „Wir gucken uns genau an, was wir wo ausspielen.“
Beispiel 2024: Der inzwischen insolvente Solaranbieter Meyer Burger fordert von der Politik eine Förderung in Deutschland gefertigter Anlagen. Für Enpal, das auch in China einkauft, ein Problem. Also stellt man in kurzer Zeit eine Kampagne auf, um mit eigenem Narrativ dagegen zu halten, wirft Meyer Burger vor, keine Solarmodule zu liefern, wie vereinbart. Die „Wirtschaftswoche“ sieht gar eine „mit allen Mitteln ausgefochtene Lobbyschlacht“.
Für den Kommunikationschef ein Fall, der zeigt, wie Enpal, das mittlerweile rund eine Milliarde Euro Umsatz macht, heute tickt: „Wir sind aggressiver als alle anderen, wir sind die Machete, die durch den Dschungel geht. Ohne uns würde es die Energiewende in Deutschland nicht geben.“ Schließlich vertreibe Enpal „kein Scam-Produkt“, also keinen Schwindel. „Jeder Kunde bringt diesem Land mehr Unabhängigkeit, mehr Versorgungssicherheit, und mehr Sicherheit, dass sich das Thema Klimawandel vielleicht doch noch positiv entwickelt.“ Der Auftrag rechtfertigt die Mittel, könnte man sagen.
Ausgefochten werden derartige Debatten bevorzugt auf LinkedIn. Für Enpal der Kanal für den Austausch mit politischen Interessenvertretern und der Energie-Community. Rund 40 Mitarbeitende des Unternehmens sollen dafür sorgen, „die Energiecommunity sauber im Griff zu haben“, wie es Boris Radke sagt.
Auf Instagram dagegen greift Enpal mit Vorliebe auf Influencer zurück. Beispielsweise auf den selbst ernannten „Stromlord“ Gustav Schäfer. Der Drummer von Tokio Hotel ist Enpal-Kunde und gibt zur Freude tausender Follower jede Menge Einblicke in sein Leben als nachhaltiger Hausbesitzer in Magdeburg.
Wer noch zum Influencerkreis gehört, was die „Zukunftsmacher“ sind, mit welcher Zielgruppe Enpal den Host verblüfft und wie Radke die Marke 2026 umkrempelt, das und mehr erfahrt ihr in der neuen Folge der „Monsters of Content Marketing“.
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